Die seit Ende letzten Jahres wiedergekehrte Debatte um eine Verschärfung des Prostitutionsgesetzes wird diesmal massiver denn je von den Medien befeuert. Auch das Nachrichtenmagazin Der Spiegel sprang nun auf diesen Zug auf; so titelte die am Wie bei solch einem Titel schon zu erwarten, nimmt der entsprechende Artikel klar die Position von ProstitutionsgegnerInnen ein — samt altbekannter, unbewiesener oder falscher Behauptungen und Pauschalisierungen. Die :bsz setzt sich im Folgenden exemplarisch mit einigen Aussagen beider Texte auseinander. Gemeint ist die in Schweden in Kraft getretene pauschale Kriminalisierung von Freiern, welche auch von Norwegen und Island übernommen wurde und aktuell in Frankreich und weiteren westeuropäischen Ländern erwogen wird. Der Artikel stützt sich vor allem auf die tragischen Schicksale von drei jungen Frauen aus Rumänien und Moldawien sowie auf Aussagen von ProstitutionsgegnerInnen aus unterschiedlichen Bereichen. Axel Dreher Universität Heidelbergdass die Legalität der Prostitution im internationalen Trend zu einer Zunahme des Menschenhandels führen würde. Da die Statistiken des Bundeskriminalamtes hierzulande gar keine Zunahme des Menschenhandels im Prostitutionsgewerbe seit Inkrafttreten des Prostitutionsgesetzes im Jahre zeigen, Journalismus Prostituierte Der Lobbyisten im Gegenteil eine deutliche Abnahme, wird die Aussagekraft dieser Statistiken im Spiegel grundlegend infrage gestellt. Von zu wenig polizeilicher Kontrolle oder mangelnder Anzeigebereitschaft der Opfer sollte also nicht ausgegangen werden. Doch kommen solche Fakten in Artikeln mit Anti-Prostitutions-Tenor leider kaum vor. Der Spiegelartikel übernimmt die Argumentation von Prof. Gugel ist Dozentin für Recht in der Sozialen Arbeit, hat über das Prostitutionsgesetz promoviert und war für die Hilfsorganisation SOLWODI tätig, die bezüglich der Prostitution zumindest massivste staatliche Kontrolle fordert. Anstatt zwischen freiwilliger Prostitution und Zwangsprostitution zu unterscheiden, müsse laut Gugel die Prostitution an sich im Interesse der Frauen bekämpft werden — nach schwedischem Vorbild durch eine Bestrafung der Freier. Tatsächlich stellen die AutorInnen Frauen aus osteuropäischen Ländern pauschalisierend als naiv und als leichte Opfer für die Zwangsprostitution dar, die als Prostituierte üblicherweise auch Zwangsprostituierte seien und der Polizei gegenüber stets brav einstudierte Geschichten erzählten. Dabei handelt es sich zwar nicht um Rassismus, sondern um falsche Vorurteile gegen Frauen bestimmter Nationalitäten, doch sind auch solche natürlich klar abzulehnen und zu bekämpfen. Weder dürfen Prostituierte allgemein als Opfer stigmatisiert werden, noch Prostituierte bestimmter Herkunft. Sozusagen als Feigenblatt findet sich im Spiegel zwischendurch immerhin noch ein Beitrag über eine zweifellos freiwillig arbeitende Escort-Dame, die sich bei einer im Aufbau befindlichen deutschlandweiten SexarbeiterInnen-Vereinigung sexwork-deutschland. Ausführliche Kritik am Spiegel Danke für Euren Beitrag. Der Spiegel-Artikel geistert inzwischen auch im englisch- und französischsprachigen Ausland herum. Jede Stimme, die die Propaganda des SPIEGELs entlarvt, ist wichtig. Does legal prostitution really increase human trafficking in Germany? Wer macht Stimmung? Artikel unserer ehemaligen Redakteurin Mareen Heying in der :bsz zum Thema Prostitution:. Einfach nur arbeiten — mehr nicht! Wer braucht eine starke Stimme? Okay, anders: Es ist auffällig, dass in einem halben Jahr in der bsz so viele Pro-Prositutionsartikel erschienen sind, als wäre das Befürworten common sense. Weil so ungemütliche andere gibt? Wer sind denn die, die nicht für sich sprechen können? Journalismus Prostituierte Der Lobbyisten einen Beruf liebt, brennt doch dafür, ihn zu verteidigen. Das sieht mir eher aus, als wenn jemand andere Stimmen nicht hören oder zum Schweigen bringen will. Prostituiertenorganisationen und -beratungsstellen wie Hydra e. BerlinMadonna e. Frankfurt engagieren sich seit Jahren für die Rechte und Interessen der Prostituierten. Eine deutschlandweite SexarbeiterInnen-Organisation befindet sich momentan im Aufbau. Auf internationaler Ebene gibt es das Global Network of Sex Work Projects NSWP. Die meisten Medien — mit einigen 'linken' Ausnahmen — interessieren sich jedoch kaum für Journalismus Prostituierte Der Lobbyisten Erfahrungen, Erkenntnisse, Perspektiven oder Konzepte, sondern übernehmen stur die Position von ProstitutionsgegnerInnen wie Alice Schwarzer. Besonders tragische Schicksale von Frauen, die sexuelle Zwangsarbeit leisten mussten, werden dafür missbraucht und als repräsentativ für die Prostitution an sich dargestellt. Ausbeutung und Zwangsarbeit müssen natürlich bekämpft werden, doch können sie keine Argumente gegen Arbeit an sich und auch nicht gegen Sexarbeit an sich darstellen. Und die geplanten Verschärfungen oder gar ein De-facto-Verbot der Prostitution schaden wie in den Artikeln in der :bsz und in Texten von Prostituiertenorganisationen dargelegt und in der Realität in entsprechenden Ländern zu sehen am meisten den Prostituierten selbst. In allen Bereichen gibt es am einen Ende Arbeitende, die sich quälen und lieber heute als morgen aufhören würden und am anderen Ende solche, die bei der Arbeit Freude und Selbstverwirklichung erfahren. Das generelle Überwiegen von stark entfremdeter Arbeit zeigt die Notwendigkeit, dieses Wirtschaftssystem radikal zu verändern. Der Mangel an Potential dazu stellt keine Legitimation der herrschenden Zustände dar. Und der Mangel an Organisation und gesellschaftlichem Einfluss der Prostituierten stellt keine Legitimation ihrer rechtlichen Benachteiligung und mangelnden gesellschaftlichen Anerkennung oder gar der Forderungen von ProstitutionsgegnerInnen dar. Es geht mir nicht etwa darum, aus dem Status quo in Bezug auf die Prostitution zu profitieren. Mein Engagement gilt einer frei heitlich en, gerechten und humanen Gesellschaft und der Verbesserung der Gesamtsituation der Prostituierten — wofür eine vollständige rechtliche und gesellschaftliche Anerkennung der Sexarbeit notwendig ist.
Jop, genau. Handelsblatt App im App Store Handelsblatt App im Google Play Store. Anstatt zwischen freiwilliger Prostitution und Zwangsprostitution zu unterscheiden, müsse laut Gugel die Prostitution an sich im Interesse der Frauen bekämpft werden — nach schwedischem Vorbild durch eine Bestrafung der Freier. Homo Oeconomicus. Auf unserer Webseite binden wir Inhalte von Drittanbietern ein. Mit Breymaier reden?
Infame Rhetorik
Hugo Willi, der jährige Betriebsratsvorsitzende, stöhnt. Die seit Ende letzten Jahres wiedergekehrte Debatte um eine Verschärfung des Prostitutionsgesetzes wird diesmal massiver denn je von den. Neben der Judikativen als dritte Staatsgewalt und den Medien als „vierte Gewalt“ führen der Journalist Thomas Leif und der Politologe Rudolf Speth Lobbyismus. Erstens werden Medienunternehmen als Lobbyisten ihrer Partikularinteressen. Der Zusammenhang von Lobbyismus und Medienwirtschaft wird auf zwei Ebenen analysiert. Jetzt hat ihm der IG-Metall-Funktionär erneut fünf Termine.Handlungen erreicht, weil dies der menschlichen Natur ganz offensichtlich auf krasse Weise zuwider läuft. Er ist sicher kein Hurenhasser. Alle Bürger sind vor dem Gesetz gleich. Es geht mir nicht etwa darum, aus dem Status quo in Bezug auf die Prostitution zu profitieren. Abtreibung stand damals in Frankreich unter Strafe. Eine Lobby ist eine Interessengruppe. An Kosten entstehen einer Prostituierten auf der anderen Seite gegebenenfalls die Mieten für Zimmer in Studios oder Bordellen je nach Preisniveau immerhin zwischen 50 und Euro pro Tag , Provisionen für Escort-Agenturen oder die Miete für eine separate Arbeitswohnung. Mit unserem Karriere-Portal den Traumjob finden. You must be logged in to post a comment. Im Übrigen lassen sich Prostituierte und BordellbetreiberInnen nicht völlig auseinander halten: kleinere Etablissements und Agenturen gehören oft einer der dort arbeitenden Frauen, die dementsprechend auch die Mieten oder Provisionen von den anderen Frauen einnimmt. Würde sich eine Prostituierte hilfesuchend an die Polizei wenden oder aber davon sprechen, nicht freiwillig der Prostitution nachzugehen, dann wäre das Verrat. Aber immerhin könnte man jetzt wenigstens die Lage überprüfen, anlasslose Razzien, rein in die Bordelle, selbst in die kleinsten, und die Verbrecher im Flagranti erwischen. Sie haben sie immerhin gerettet. Handelsblatt Archiv. Sie kämpft für ihre Rechte und gegen den Plan einiger Abgeordneter, Prostitution abzuschaffen. Antwort von Patrick Henkelmann Warum seinerzeit besonders die Flatrate-Bordelle zu verteidigen waren: 1 Weil die mediale Hetze gegen Flatrate-Bordelle zu einer Verschärfung des Prostitutionsgesetzes führen sollte. Sex ist Austausch, keine begleitete Masturbation des Mannes. Dass den konventionellen Landwirten ein strengeres Düngerecht, eine Beschränkung der Massentierhaltung oder ein Verbot des Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat von Monsanto bzw. November Die neusten Handelsblatt-Ratgeber. Madonna e. Economic Challenges. Piwik PRO. Mit unseren Kampagnen machen wir auf Missstände aufmerksam und zeigen Wege auf, wie diese überwunden werden können. Das Publikum war von der Erzählung so erschüttert, dass es gar nicht merkte, dass zwischen diesen Kriegsgräueln und Prostitution kein logischer Zusammenhang besteht. Wo ist das Sexismus? Auf internationaler Ebene gibt es das Global Network of Sex Work Projects NSWP. Das bestreite ich nicht. Wir unterstützen Journalisten, die befürchten, dass ihr Telefon oder Computer digital ausgespäht wird. Does legal prostitution really increase human trafficking in Germany? Es gibt nichts, was die weibliche Sexualität so beschränkt und auslöscht, wie das ständige Vorspielen müssen auf engster Distanz.